baustelle bonn

fotos von der eröffnung am 7.9.2010

 

susanne grube hält die einführung

 

 


Baustellen sind kurzlebige, flüchtige Gebilde.
(Die Kennedybrücke einmal ausgenommen.)

Das VORHER wird meist schnell vergessen, das NACHHER ebenso schnell angenommen. Baustellen sind ephemer, sind zügig vergehende Störungen – Installationen im Raum.

Sie sind Orte der Veränderung, der Zugewinn am Ende sichtbar oder auch nicht.

Wir sind – zusammen und getrennt – verschiedene Wege gegangen.

RMJ hat die Baustellen seiner Kindheit besucht. Und festgehalten, was aus ihnen geworden ist.
alex sind Baustellen begegnet. Solche, die gerne welche würden (das Poststadion vielleicht) und solche, die vielleicht, endlich und gerne keine mehr wären – die Kennedybrücke

 

 


alex

Baustelle.
Working Site.
Chantier.
Bonn.

Fünf Tage – zwischen dem 21. und 27. August – sind mir in Bonn gehend, fahrend und mit dem Zufall als Navi Baustellen begegnet.
Je mehr Baustellen, desto eher schaute ich am Ende aufs Detail. Am Anfang waren es eher die großräumigen Installationen, die mich fasziniert haben, oder – wie beim Poststadion – das Warten eines Ortes darauf, zur Baustelle zu werden.
Nach vier, fünf Tagen reizten mich dann mehr die abplatzenden Farben an einem Schuttcontainer oder der einsame Pylon am Hafen.
Beim Sortieren der Bilder entschied ich, wesentlich das Flüchtige, Provisorische, Verwaschene von Baustellen sichtbar zu machen. Deshalb die Bauplane als Projektionsfläche.


 

 

RMJ : Baustelle Bonn - Baustellen meiner Kindheit

Geboren 1947 in Kiel und mit dem Beamten-Treck 1951 an den Rhein gebracht, wurde ich gemeinsam mit dem sogenannten Provisorium Bonn groß.

Als Bonn Bundeshauptstadt wurde, brauchte man nicht nur Verwaltungsgebäude, sondern auch Wohnraum für die Staatsdiener. Landwirtschaftliche Flächen wurden zügig zu Stadt- und Wohnlandschaft .
Ich erlebte das in den 50er Jahren zuerst in einer Siedlung an der Plittersdorfer Gotenstraße und wenig später in der Dromersheimer Straße in Friesdorf.

Grundlage meiner künstlerischen Recherche zu BaustelleBonn war das Familien-Fotoalbum meiner Mutter, das sie ihrerseits von ihren Eltern übernommen und weitergeführt hatte.
Ich habe Fotos mit baubezogenen Motiven herausgesucht. Bei der Durchsicht des Albums fiel mir auch die deutliche Veränderung der Rheinaue durch die Bundesgartenschau 1979 auf.

In einer der ausgestellten Serien bin ich in der Rheinaue mit meinen Großeltern und meiner Mutter zu sehen (damals war ein Besuch der Rheinaue ein Ausflug), in einer anderen Serie am Sandkasten vor unserer Wohnung in der Gotenstraße (mit meinem neuen Wipproller).
Die Fotos aus den 50er Jahren stammen teils von meinem Großvater, teils von meiner Mutter, alle aufgenommen mit einer Rodenstock Clarovid 6x9 Balgenkamera.

Die Motive aus den 50er Jahren kontrastiere ich mit großformatigen Fotografien der identischen Lebensbereiche heute.

 

..

 

 

p.s. nebenan wird auch bei meinem freund august gebaut

vor bauplanen in seinem vorgarten: die schönsten blüten

 

> ausstellungen

 

>..up
>info
>home